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Rückgaberecht: Was Sie als Händler beachten müssen, wenn Ihre Kunden mit Ihrer Ware nicht zufrieden sind

Sie sind ein Händler und verkaufen Waren an Ihre Kunden. Aber was passiert, wenn Ihre Kunden die Ware zurückgeben oder umtauschen wollen? Welche Rechte und Pflichten haben Sie als Händler in diesem Fall? In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, welche Regeln für das Rückgaberecht gelten, je nachdem, wie und wo Sie die Ware verkauft haben. Dabei unterscheide ich zwischen vier verschiedenen Situationen: 

  • Sie haben die Ware im Laden direkt verkauft und der Kunde hat sie mitgenommen.
  • Sie haben die Ware im Laden gezeigt und der Kunde hat sie testen können, aber Sie haben sie nach Hause gesendet.
  • Sie haben die Ware im Laden nicht gezeigt, aber der Kunde hat sie bestellt und Sie haben sie nach Hause gesendet.
  • Sie haben die Ware online verkauft.

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2020 haben 35 Prozent der Personen in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten online bestellte Waren zurückgesendet. Im stationären Handel liegt die Retourenquote dagegen bei nur etwa 1 bis 2 Prozent. Die häufigsten Gründe für Retouren im Online-Handel sind, dass das Produkt nicht passt, nicht gefällt oder nicht der Beschreibung entsprich

Situation 1: Sie haben die Ware im Laden direkt verkauft und der Kunde hat sie mitgenommen. 

In diesem Fall gibt es kein gesetzliches Rückgaberecht oder generelles 14-tägiges Umtauschrecht für den Kunden. Das bedeutet, dass Sie die Ware nur dann zurücknehmen oder umtauschen müssen, wenn sie einen Mangel hat, also nicht der Vereinbarung entspricht oder nicht so ist, wie der Kunde es erwarten kann. Zum Beispiel, wenn das Kleid blau statt grün ist oder der Laptop immer wieder aus geht. In diesem Fall muss der Kunde Ihnen die Möglichkeit geben, die Ware zu reparieren oder zu ersetzen. Wenn das nicht möglich oder zumutbar ist, kann der Kunde vom Vertrag zurücktreten und sein Geld zurückverlangen oder den Kaufpreis mindern. 

Sie können Ihren Kunden aber anbieten, gekaufte Ware innerhalb einer bestimmten Frist freiwillig zurückzunehmen oder umzutauschen, um Ihre Kundenbindung zu stärken oder sich von der Konkurrenz abzuheben. Dieses Rückgaberecht beruht jedoch auf Ihrer Kulanz und ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb können Sie auch die Bedingungen dafür festlegen, zum Beispiel, dass die Ware unbenutzt und originalverpackt sein muss oder dass der Kunde einen Kassenbon oder einen Umtauschgutschein braucht. Informieren Sie Ihre Kunden daher immer vor dem Kauf über Ihre Rückgabebedingungen. 

Situation 2: Sie haben die Ware im Laden gezeigt und der Kunde hat sie testen können, aber Sie haben sie nach Hause gesendet. 

In diesem Fall gilt das gesetzliche Widerrufsrecht für Fernabsatzverträge. Das bedeutet, dass der Kunde die Ware innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt ohne Angabe von Gründen zurückgeben kann, indem er Ihnen mitteilt, dass er den Vertrag widerruft. Dies kann formlos geschehen, also zum Beispiel per E-Mail. Der Kunde muss dann die Ware innerhalb von 14 Tagen nach dem Widerruf zurücksenden. Sie müssen ihm dann den Kaufpreis und die Versandkosten erstatten. Die Kosten für die Rücksendung müssen Sie jedoch in der Regel nicht tragen, es sei denn, Sie haben sich dazu bereit erklärt, diese zu übernehmen. 

Das Widerrufsrecht gilt jedoch nicht für alle Waren. Ausgeschlossen sind zum Beispiel verderbliche Waren, wie Lebensmittel oder Blumen, oder Waren, die nach den persönlichen Wünschen des Kunden angefertigt oder eindeutig auf seine persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten wurden, wie zum Beispiel Maßanzüge oder individuell gravierte Schmuckstücke. Außerdem kann der Kunde das Widerrufsrecht verlieren, wenn er die Ware benutzt oder beschädigt hat oder wenn er die Versiegelung von Waren entfernt hat, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet sind, wie zum Beispiel Kosmetikartikel oder Unterwäsche. 

Situation 3: Sie haben die Ware im Laden nicht gezeigt, aber der Kunde hat sie bestellt und Sie haben sie nach Hause gesendet. 

In diesem Fall gilt ebenfalls das gesetzliche Widerrufsrecht für Fernabsatzverträge, wie in Situation 2 beschrieben. Der Unterschied ist, dass der Kunde die Ware nicht im Laden gesehen oder getestet hat, sondern nur im Katalog oder auf einem Bildschirm. Das bedeutet, dass der Kunde die Ware erst nach Erhalt prüfen kann, ob sie seinen Erwartungen entspricht. Deshalb hat er das Recht, die Ware innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückzugeben, indem er den Vertrag widerruft. Die gleichen Bedingungen und Ausnahmen wie in Situation 2 gelten auch hier. 

Situation 4: Sie haben die Ware online verkauft. 

In diesem Fall gilt ebenfalls das gesetzliche Widerrufsrecht für Fernabsatzverträge, wie in Situation 2 und 3 beschrieben. Der Unterschied ist, dass Sie die Ware nicht im Laden, sondern auf einer Website oder einer App verkauft haben. Das bedeutet, dass der Kunde die Ware ebenfalls erst nach Erhalt prüfen kann, ob sie seinen Erwartungen entspricht. Deshalb hat er das Recht, die Ware innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückzugeben, indem er den Vertrag widerruft. Die gleichen Bedingungen und Ausnahmen wie in Situation 2 und 3 gelten auch hier. 

Fazit: 

Das Rückgaberecht hängt davon ab, wie und wo Sie die Ware verkauft haben. Wenn Sie die Ware im Laden direkt verkauft und der Kunde sie mitgenommen hat, gibt es kein gesetzliches Rückgaberecht oder generelles 14-tägiges Umtauschrecht für den Kunden, sondern nur ein freiwilliges Rückgaberecht Ihrerseits. Wenn Sie die Ware im Laden gezeigt und der Kunde sie testen können, aber Sie sie nach Hause gesendet haben, oder wenn Sie die Ware im Laden nicht gezeigt, aber der Kunde sie bestellt und Sie sie nach Hause gesendet haben, oder wenn Sie die Ware online verkauft haben, gilt das gesetzliche Widerrufsrecht für Fernabsatzverträge, das dem Kunden ein 14-tägiges Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen gewährt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen und Bedingungen, die Sie beachten müssen. 

Ich hoffe, dieser Beitrag hat Ihnen geholfen, mehr über das Rückgaberecht zu erfahren. Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, können Sie gerne einen Kommentar hinterlassen oder mich kontaktieren. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal. 

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!

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